Hinweise zur Anlagenverdrahtung

    Auf der Seite Verdrahtung habe ich Bespiele für verschiedene Anlagen abgelegt. An dieser Stelle möchte ich noch von Problemen und deren Behebung berichten:
  • Verwendung mehrerer Booster
    • Fehlerbild:
      Beim Überfahren der Versorgungsgrenze zwischen zwei Boostern gibt es Kurzschluß.
    • Ursache:
      Booster sind falsch gepolt und 'bekriegen' sich gegenseitig über das Fahrzeug.
    • Abhilfe:
      Bei Verwendung mehrer Booster müssen diese gleich gepolt sein, d.h. alle müssen eingangsseitig und ausgangsseitig identisch angeschlossen sein. Auch sollten die jeweiligen Gleichstromquellen etwa gleiche Spannung liefern.
  • Fehlerhafte Belegtmeldungen bei Verwendung mehrerer Booster
    • Fehlerbild:
      Wir hatten in Verein auf dem S88-Bus sporadische Fehlmeldungen, welche überhaupt nicht zuordenbar waren - sie traten quasi überall auf, auch in Bereichen, wo überhaupt nichts fuhr. Es wurde gesucht und gemessen: Die Leitungen waren sauber, keine Einkopplung zu sehen, keine Reflexionen.

      Bei der Analyse der gelesenen Daten haben wir festgestellt, dass diese teilweise um ein Bit verschoben waren, also sind Doppeltaktungen im Spiel, nur wo kommen diese her?
    • Ursache:
      Nach weiteren Tests haben wir es dann doch gefunden:

      Wenn zwei optogekopplte Booster am gleichen Rückmeldebus hängen, dann driften die Massepotentiale dieser Booster etwas auseinander. Schließt nun eine Lok mit ihren Rädern diese beiden Booster kurz, dann werden die Massepotentiale angeglichen - und je nach Größe der Versorgungsbezirke fließt nun ganz kurz der zugehörige Rückstrom über die Rückmelder und den S88-Bus. Dieser Strom hebelt dort den Massebezug aus (=Ground Bouncing).
      Die Folge: die Logik erkennt einen extra Takt.
    • Abhilfe: Die Booster ausgangsseitig auf einer Phase zusammenhängen, damit ist die Drift weg und der Ground Bounce auf der S88-Masse auch.
  • Beim Überfahren der Kehrschleife geht der Booster kurz auf Kurzschluß
    • Fehlerbild:
      Wenn man die Kehrschleifenschaltung überfährt, löst kurzzeitig der Booster aus, nimmt aber dann sofort wieder die Arbeit auf.
    • Ursache:
      Der Kurzschluß wird sowohl von der Kehrschleife, als auch von Booster erkannt. Der Booster entscheidet sich nach etwa 100us Überlast fürs Abschalten. Das Relais auf der Kehrschleife braucht jedoch je nach Typ etwa 5ms zum Abschalten, so dass trotz Ansprechen der Kehrschleife der Booster auf Kurzschluß geht.
    • Abhilfe:
      Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder wird der Booster beim Abschalten mit einer kleinen Verzögerung ausgerüstet oder er schaltet sehr schnell wieder ein. Die Abschaltverzögerung finde ich nicht so gut - damit geht genau einer der Vorteile dieses Boosters (optimaler Schutz der Fahrzeuge) verloren. Nicht mehr störend und damit 'abgeholfen' ist das Problem, wenn man die Wiedereinschaltzeit des Boosters auf etwa 7ms herabsetzt.